Unternehmen agieren in einem immer komplexeren und schwer antizipierbaren Energiehandelsmarkt. So führen einerseits die sich stark verändernden Erwartungen von Anteilseignern und Kunden in Richtung nachhaltiger Energieversorgung zu operativen Herausforderungen. Andererseits sind die Marktteilnehmer mit einer angespannten Angebotssituation und der Vervielfachung von Termin- und Spotmarktpreisen, sowie fortschreitender Konzentration im Energiehandelsmarkt konfrontiert. Und nicht zuletzt entstehen im Energiehandel zunehmend Effizienz- bzw. Kostennachteile gegenüber KI-gestützten Algo-Tradern. Diese strukturellen Veränderungen führen zu schnell wachsenden operativen und finanziellen Risiken sowie potenziell zu stark rückläufigen Ergebnisbeiträgen im Energiehandel.
Vor diesem Hintergrund entstehen für die Unternehmen mehrere strategische und operative Aufgaben. Sie müssen sowohl den Anteil der Eigenerzeugung erhöhen als auch ihre Beschaffungsstrategien unter Risikogesichtspunkten überprüfen und die Risikoprofile in den Lieferverträgen überarbeiten.
Die Basis dafür bildet eine umfassende Reifegradanalyse, Anpassung und engere Verzahnung aller im Kontext des Geschäftsfeldes Energiebeschaffung relevanten Bereiche. Dazu zählen insbesondere Vertrieb und Absatzportfoliomanagement, erneuerbare Energien und Dekarbonisierung, Risikomanagement und Hedging, Prozesse, oder IT. Auf dieser Grundlage gilt es die Energiebeschaffung neu auszurichten, sodass die Ergebnisbeiträge gesichert, Risiken vermieden und diversifiziert und Fehlerquellen durch professionelle End-to-End-Prozesse und effiziente Systemunterstützung reduziert werden.