In den ersten beiden Teilen dieser Blog-Reihe haben wir die Wichtigkeit einer Cloud Strategie dargestellt und die Notwendigkeit, die Rolle des Application Owners an die Cloud-Themen zu adaptieren. Im 3. Teil beleuchten wir nun den kritischen Beitrag eines zentralen FinOps-Teams für den Erfolg der Cloud-Transformation und eine wirtschaftliche Cloud-Nutzung im Unternehmen.
Der Weg in die Cloud ist mit vielfältigen technologischen und organisatorischen Veränderungen verbunden. Im Fokus steht dabei bei weitem nicht nur die IT. Denn durch den „on-demand“ Charakter von Cloud-Services sind auch Einkaufs-, Lizenzierungs- oder Buchhaltungsprozesse, oder die Budgetplanung betroffen. Darüber hinaus verschieben sich Zuständigkeiten von den zentralen Einheiten hin zu den „Randbereichen“ der Organisation, den DevOps-Teams, was dort zu mehr Eigenständigkeit und Verantwortungsübernahme führt.
Diese Veränderungen zu koordinieren und zu steuern, ist eine Aufgabe, die einen spezifischen Fokus und entsprechende Fähigkeiten und Kompetenzen erfordert. Neben dem Cloud Center of Excellence (CCoE), das als zentraler IT-Enabler und Manager der Cloud-Governance die technologischen Aspekte der Cloud-Transformation im Blick hat, bedarf es deshalb eines weiteren Teams, das sich auf wirtschaftliche und auch organisatorische Aspekte konzentriert. Diese Rolle übernimmt typischerweise das FinOps-Team.
Die FinOps Foundation beschreibt FinOps als eine „Financial Management-Disziplin und kulturelle Methodik, die die Kollaboration von Engineering, Finance und Business bei datengestützten Kostenentscheidungen unterstützt, um den maximalen Mehrwert der Cloud zu erzielen.“
Dieser Anspruch macht das FinOps Team zum Motor für den kulturellen Wandel, der jede erfolgreiche Cloud-Transformation begleitet. Das FinOps-Team unterstützt die dezentral arbeitenden, Cloud-nutzenden Mitarbeiter mit Kostentransparenz, Best-Practices und Optimierungstipps dabei, ihre Cloud-Umgebung möglich effizient zu betreiben und hilft ihnen, die Verantwortung für die eigenen Ressourcen und Kosten zu übernehmen.
Darüber hinaus kümmert sich das FinOps-Team zusätzlich um zentral zu optimierende Themen. So ermöglicht das FinOps Team durch entsprechendes Tooling einen umfassenden Blick auf die gesamten Cloud-Kostenstrukturen der Organisation, etwa durch die Verrechnung bzw. die Umlage von Cloud-Gemeinkosten auf die kostenverursachenden Organisationseinheiten. Auf Basis dieser Daten erfolgen auch ein zentrales Budget-Controlling, Abrechnung, Kostenvorhersagen sowie die Analyse zu Potentialen der Cloud-Kostenoptimierung. Letztere werden teils durch das FinOps Team (z.B. Reserved Instances, Enterprise Discount Programme), teils durch die Applikationsteams (z.B. applikationsspezifische Veränderungen, wie Rightsizing) umgesetzt.
Des Weiteren kann ein zentrales Team bei strategischer, datenbasierter Entscheidungsfindung (Vendor Selektion, Migrationsentscheidungen, etc.) unterstützen, indem die Cloud-Kosten ins Verhältnis zu Businessmetriken gesetzt, oder für die Kalkulation von Total Cost of Ownership (TCO) und Business Cases verwendet werden.
Und schließlich sorgt das FinOps Team für eine enge Abstimmung zwischen IT, Business und Finance und definiert Standards und Policies, etwa im Bereich der Financial Compliance. Diese Fülle an Verantwortlichkeiten macht das Team sowohl zu einem wichtigen Treiber der Cloud-Transformation als auch zu einem wertvollen Unterstützer der Cloud-Nutzer, die sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen müssen.
Im letzten Beitrag betrachten wir die Vorteile eines dezentralen Managements des Cloud-Budgets.